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hostcreatures | 9.9. - 22.9.2006
Nicole Schuck
Anne Katrin Stork


In der gemeinschaftlichen Ausstellung haben die Künstlerinnen eine begehbare Welt kreiert, die sich mit Fragen nach unseren Lebensbedingungen auseinandersetzt. Beide Arbeiten beziehen sich unmittelbar aufeinander, speisen sich aus verschiedenen Sicht-und Herangehensweisen und ergänzen sich in ihrer Beschreibung und Übersetzung von Wirklichkeit. Zu sehen sind Tiere und Landschaften, in räumlicher Trennung.

Nicole Schucks grossformatige Bleistiftzeichnungen auf Papier sind an den Galeriewänden installiert. Sie zeigen geteilte Tierkörper, deren Tarnmuster zur Landschaft wird. Anne Katrin Stork hat mit vor Ort entwickelten Landschaftsmodulen im Gewächshaus eine künstlichen Microcosmos geschaffen. Ihre Materialien sind Holz und gebrauchte PVC-Böden.

 

Nicole Schuck
Furlands
Zeichnungen aus der Serie, 2007
Bleistift auf Papier je 160 cm x 240 cm und 42 cm x 60 cm

Diese Serie mit Zeichnungen hat Nicole Schuck während ihres Aufenthaltes in Island begonnen. Sie sind geprägt von ihren Erlebnissen und Gedanken, die sie beim mehrmonatigen Umwandern der Insel zusammengetragen habe. Die Auseinandersetzung mit Sehnsüchten und Projetktionen in bezug auf das Leben in und mit der Natur spielen dabei eine wichtige Rolle.

Mit den Tier-Zeichnungen untersucht Nicole Schuck konkret Fragen zu Identität und Klimawandel:
Wie weit läßt sich Landschaft durch die dort lebenden Tiere darstellen?
Was ist, wenn mein Körper nicht mehr zu der Landschaft passt für die er gemacht ist?

 

Anne Katrin Stork
a long way off
Bodenrelief in einem Gewächshaus, 2007
PVC-Boden, Holz, Nägel, 300 x 330 cm


Reste einer Wohlstandsgesellschaft werden zerstückelt und zerschnitten, um als neue Form, gewickelt und genagelt zu werden. So entsteht ein Kommentar und gleichzeitig die Vision eines neuen, mitunter absurden Universums. Landschaftsmodule, bestehend aus PCV-Belägen werden ineinander verschachtelt den Boden des Gewächshauses bedecken. Das Innen und Außen wird thematisiert in der offenen Form der plastischen Module, in ihrer Transparenz oder deren partiellen Negation.

Landschaftsmodule wuchern durch das Innere nach Außen und verknüpfen so zwei Welten, die ineinander verschachtelt scheinen, so wie die Landschaft selbst. Das Standardgewächshaus erfährt eine skulpturale Erweiterung in der Art provisorischer Bauten, seinen ohnehin fragilen Charakter verstärkend. Das Ausstellungsprojekt ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Arbeit von Anne Katrin Stork zu Körperanalogien und Landschaftsanalyse.

Der Betrachter bewegt sich außerhalb und innerhalb der Installation und erlebt die sich verändernde Nähe und Entfernung, zu sich, den anderen und der Welt. Das Haus im Haus stellt gewohnte Vorstellungen von Dimensionen in Frage. Das Innen und Außen verliert seine Eindeutigkeit, wiederholt kommt es zum Rollentausch auch im Dialog mit der Arbeit von Nicole Schuck. Das Haus fügt sich mit seiner transparenten Leichtigkeit alsZeichen in seine Umgebung und schafft einen Schutzraum, der nur vermeintlich einer ist.

 

   
 

 

 

 

   
 
 
 
 
 
  aktuell vom 15.07.2007 | copyright by super bien! and the artists